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Leadership
Rebecca Buckmann | 28. Juni 2018
Reißen Sie diese Mauer ein – und bauen Sie Startups auf

Die Büros des Fintech-Unternehmens Zeitgold* sehen aus wie die eines typischen Silicon-Valley-Startups: Es gibt einen offenen Grundriss, eine Tischtennisplatte neben der Küche und Freitagnachmittagsbier für die Mitarbeiter. Der CEO (natürlich) bringt seinen Hund mit zur Arbeit.

Aber Zeitgold hat seinen Sitz nicht in Palo Alto oder im Stadtteil SoMa in San Francisco. Das Unternehmen operiert von einem Gebäude in einer ruhigen Straße in Berlin, Deutschland, einer neuen Brutstätte für Startup-Innovationen, die immer mehr Investitionen von globalen Risikokapitalgebern anzieht – und langsam wachsende Unternehmen von realer Größe.

Laut dem Beratungsunternehmen EY stiegen die Investitionen in deutsche Startups – die deutliche Mehrheit davon mit Hauptsitz in Berlin – im Jahr 2017 um 88 % im Vergleich zum Vorjahr. Einige der Unternehmen, die sich dieses Geld schnappten, waren HelloFresh, ein Unternehmen vom Typ Blue Apron, das vorgefertigte Essenssets verkauft, und das Lebensmittellieferunternehmen Delivery Hero. Beide Unternehmen wurden kürzlich an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Ebenfalls im vergangenen Jahr sammelte das Berliner Unternehmen für Online-Touren und -Aktivitäten GetYourGuide*, das mittlerweile 450 Mitarbeiter zählt, 75 Millionen US-Dollar an Finanzierungen der Serie D. Es ist eines von vielen Berliner Tech-Unternehmen mit Sitz im alten, aber mittlerweile ultra-angesagten Ostteil der Stadt. GetYourGuide hat seinen Sitz in einer ehemaligen Schuhfabrik, nicht weit entfernt von dem riesigen Bronzedenkmal Ernst Thälmann aus der Zeit der Sozialisten, das einen ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands ehrt. Es ist jetzt ein geschütztes Wahrzeichen.

„Das sieht man im Silicon Valley nicht“, sagt Itzik Parnafes, General Partner von Battery aus Tel Aviv, der für Battery in Berliner Unternehmen wie GetYourGuide und Zeitgold investiert hat. Er war vor etwa fünf Jahren erstmals in Berlin aktiv und sagt, dass viele US-Investoren die Tiefe der Tech-Renaissance dort immer noch nicht zu schätzen wissen, die viele Unternehmen mit dem Potenzial zu echten globalen Marken hervorbringt.

Berlin ist unter anderem deshalb zu einem Hightech-Zentrum geworden, weil es schon immer ein Anziehungspunkt für Kreative und Disruptoren war, sagt Stefan Jeschonnek, CEO von Zeitgold, einem Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von KI-gestützter Buchhaltungs- und Finanztechnologie für kleine und mittlere Unternehmen konzentriert . Er war Mitbegründer von Zeitgold im Jahr 2015, nachdem er ein anderes Startup, das Online-Zahlungsunternehmen SumUp, erfolgreich skaliert hatte. Den Unternehmergeist hat er früher gepackt, als er in Stanford einen Abschluss in Betriebswirtschaft gemacht hat.

Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende des Kalten Krieges zog es immer mehr Schriftsteller, Künstler und Freidenker in die Stadt, auch wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten.

Jetzt sind die Mieten gestiegen und Büroflächen können schwer zu finden sein. Das können Ingenieure, Data Scientists und UX-Designer auch: Johannes Reck, der CEO von GetYourGuide, sagt, dass 90 % der Mitarbeiter seines Unternehmens keine Deutschen sind. (Das Unternehmen hat 14 weitere Büros, die sich hauptsächlich auf den Vertrieb konzentrieren, obwohl die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter in Berlin arbeitet.) Viele Arbeitnehmer aus anderen Teilen Europas seien bereit, nach Berlin zu ziehen, sagen Reck und Jeschonnek, und Unternehmen seien zu Experten bei der Beschaffung von Visa für ausländische Arbeitnehmer geworden.

Tatsächlich nehmen mittlerweile etablierte internationale Führungskräfte Jobs bei Berliner Technologieunternehmen an. Der langjährige Marketingleiter von eBay, Filippo Bonsanti, kam beispielsweise im vergangenen Jahr als VP of Marketing zum Berliner Online-Reiseunternehmen GoEuro*. Andere Führungskräfte großer Unternehmen, darunter Microsoft und Spotify, sind kürzlich ebenfalls hinzugekommen. GoEuro, das es Verbrauchern ermöglicht, Europareisen per Bahn, Bus oder Flug von einem Ort aus zu suchen und zu buchen, verzeichnet jetzt monatlich 20 Millionen Online-Besucher.

Der Aufstieg Berlins als Startup-Zentrum ist Teil einer breiteren Hinwendung von US-Risikokapitalgebern in die europäische Technologie und ein Spiegelbild der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft. Zeitgold zum Beispiel hat etwa 50 Mitarbeiter in Berlin, aber auch etwa 20 in Tel Aviv, wo das Unternehmen auf eine Ader von KI-Engineering-Talenten zurückgreift. Einer der Gründer und CTO von Zeitgold, Kobi Eldar, war zuvor Programmmanager in der Elite-Einheit 8200 der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, die sich auf Cyber-Intelligence konzentriert. Berliner Startups haben auch vom jüngsten Wachstum einheimischer, europäischer Venture-Firmen profitiert.

„Bei der ersten Welle Berliner Startups drehte sich alles um E-Commerce und Nachahmer“, sagt Jeschonnek. „Aber jetzt sehen wir, wie hier echte Technologieunternehmen entstehen.“ Und es werden jeden Tag deutlich mehr gebaut.

 

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